Ich erzähle dir von jenem vertrauten Gefühl, fremd zu sein. Nicht immer hat es mit einem Ort zu tun. Es setzt sich fest in unseren Betten, es nistet sich ein unter unserer Haut, in unseren Herzen. Wir „Fremde“ haben eine Erklärung dafür. Wir sind Ausländer. „Fremd ist der Fremde nur in der Fremde!!“ Wir leben hier und werden dem Ausland zugeordnet. Immerzu bewegen wir uns an der Grenze zwischen hier und dort. Wir ersticken im Hier, wir ersticken im Dort. Die Befreiung heißt reisen. Von hier nach dort, von dort nach hier. In Flugzeugen und Zügen und Gedanken reisen wir. Um zu atmen.

wieso (d) ort

Posted: January 31st, 2015 | Author: | Filed under: General | Comments Off on wieso (d) ort

Als Studentin mit dunkler Hautfarbe ist man die Frage, „Woher kommst du ursprünglich?“, gewohnt.

Auch der irritierte Blick nach der Antwort: „Aus Italien.“ Für die meisten ist es noch unvorstellbar dass im Jahr 2014 Italienerinnen mit schwarzer Hautfarbe gibt! Auch ist das Wort „Neger“ für viele immer noch die gängige Bezeichnung für Menschen mit dunkler Hautfarbe.

Aber nicht nur Menschen mit einer anderen Hautfarbe haben mit Diskriminierung im Alltag zu kämpfen und nicht immer wird auf die Bedürfnisse dieser Menschen ausreichend Rücksicht genommen. Was heisst es, nicht gehen zu können? Wie erlebt man Innsbruck als Rollstuhlfahrer, als Blinde, als Ausländer, als Homosexuelle?

Die Selbst-Betroffenheit fungiert als Motiv zur Erarbeitung dieses Projekts.


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