Ich erzähle dir von jenem vertrauten Gefühl, fremd zu sein. Nicht immer hat es mit einem Ort zu tun. Es setzt sich fest in unseren Betten, es nistet sich ein unter unserer Haut, in unseren Herzen. Wir „Fremde“ haben eine Erklärung dafür. Wir sind Ausländer. „Fremd ist der Fremde nur in der Fremde!!“ Wir leben hier und werden dem Ausland zugeordnet. Immerzu bewegen wir uns an der Grenze zwischen hier und dort. Wir ersticken im Hier, wir ersticken im Dort. Die Befreiung heißt reisen. Von hier nach dort, von dort nach hier. In Flugzeugen und Zügen und Gedanken reisen wir. Um zu atmen.

stop Ableism

Posted: December 12th, 2015 | Author: | Filed under: ableism | Comments Off on stop Ableism

 

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Themenverwante Diskussion vor dem Theaterstück am Samstag 19.12.

Welche Diskriminierungserfahrungen machen Frauen und Männer mit Behinderungen in Innsbruck?

Welche Rolle spielen Diskriminierungen in ihrem Alltag?
Mit welchen Strategien begegnen sie Diskriminierungen?

Gerade in der ärgsten Licht-ins-Dunkel-Zeit muss Platz sein für diese Fragen, um der alljährlichen Mitleidsmaschinerie kritisch entgegenzutreten.
Die Podiumsdiskussion am 19.12. bietet diesen Platz um 19.00 im Freien Theater in Innsbruck.

DiskutandInnen: Philmarie Theatdaggres/ Lydia Kremslehner /
Andrea Raderer / Volker Schönwiese

Moderation: Petra Flieger

Das Projekt wurde durch das Land Tirol im Rahmen von TKI open gefördert

um 20.30 Uhr die Theateraufführung:

 

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Accion Mutante – Die Integrationsunwilligen
eine Produktion von Theater der Aggressionen

Es geht um drei Personen, welche aufgrund ihrer Unzufriedenheit mit dem gesellschaftlichen Status Quo, bezüglich des Umgangs mit behinderten Menschen, eine einigermaßen radikale Aktion durchführen.
Diese 3 Leute haben selber mit einer Behinderung umzugehen, welche nur durch T-Shirt-Aufdrucke sichtbar gemacht wird. Sie entführen den Leiter eines Unterwäschekonzerns, foltern und verhören ihn. Damit wollen sie Rache an den behindertenfeindlichen Tendenzen der Werbung für die Produkte des Konzerns und an der Gesellschaft generell üben.

weitere Termine: Di 8. / Mi 9. / Do 10. Dezember
Fr 18. / Sa 19. / So 20. Dezember
Beginn jeweils um 20:30 Uhr

Eintrittspreis für das Theaterstück:

10 / 5 Euro (nach Eigenermessen, falls kein Geld vorhanden ist, muss nicht gezahlt werden)

http://freiestheater.at/
https://th
eaterderaggressionen.wordpress.com/

 

Accion-Mutante-web

 

 


Selbstmitleidsscheiße

Posted: February 3rd, 2015 | Author: | Filed under: ableism, diskriminierung, General, lookism | Comments Off on Selbstmitleidsscheiße

von philmarie theatdaggres

Ich bedauere mich eigentlich nur selber, weil ich, je gravierender meine Behinderung wirkt, immer häufiger mit der unausrottbaren Dummheit der Menschen konfrontiert werde. Vor Kurzem wurde beispielsweise mal, die Polizei, ein anderes mal die Rettung gerufen, weil ich mir beim Ausgehen in den Bögen nicht helfen lassen wollte. Oder eine Person hat mir neulich, natürlich unmittelbar vor Weihnachten, einen 50er gegeben, weil ich auf seine Frage, ob er mir eine Spende geben könne, geantwortet habe, dass ich nicht weniger wie 50€ nehmen würde.

Aber manchmal kommt es mir eben trotzdem so vor, als wäre ich nicht nur mit einer leichten sozialen Störung ausgestattet, sondern zu herkömmlichem zwischenmenschlichem Kontakt knüpfen einfach nicht in der Lage. Ich muss, so scheint es mir dann, jedes Mal der Meinung sein, aus Gesprächen einen konkreten Vorteil für mich beziehen zu können. Wenn ich das Gespräch halt verstehe, was in letzter Zeit immer seltener vorkommt.

Frage: Wieso sollte ich also mein tristes Dasein fortsetzen und weiterhin vergeblich versuchen in meinem schreibwerkstättlichen Heimatkaff einen Freundeskreis und andere zwischenmenschliche Verkorkstheiten aufzubauen?

Antwort: Weil mir dabei ja noch viel gute Literatur einfallen wird, umso mehr, je öfter ich menschlich enttäuscht werde! Aber ich sollte damit jedenfalls in meinem Hauptaufenthaltsort niemals erfolgreich sein, da Erfolge im zwischenmenschlichen Beziehungswettbewerb nicht sehr förderlich für meine Kreativität wäre.

Fuck! Jetzt lässt sich wieder einmal gut erkennen, dass ich erbärmliche Kreatur mein Publikum oft zu psychotherapeutischen Zwecken missbrauche. Und wenn ich eben keinen konkreten Nutzen für mich in meinen Wortmeldungen zu erkennen glaube, bin ich lieber still!

https://theaterderaggressionen.wordpress.com